Final4 - Teil 2 - Ein letzter Tanz

Final4 - Teil 2 - Ein letzter Tanz

Guter old school Hip Hop und andere wilde Songs schallten am frühen Sonntag kurz vor 10 Uhr durch das Rabet. Hinzu gesellte sich das Geklimper von Bier, Sekt und Pfeffi-Flaschen...

Diese Geräuschkulisse stammte aber nicht wie üblich im Rabet von Flaschensammlern und einer Gruppe Halbstarker… Nein, bei bestem Streetballwetter trafen sich die Jungs von Knorke, teilweise noch etwas verschlafen, vor der Halle, in der der Finalspieltag der Bezirksliga Leipzig steigen sollte. Bestens gelaunt und für eine rauschende Abschieds- und mögliche Siegesfeier vorbereitet, schwor man sich schon früh gemeinsam auf das kommende Spiel ein bzw. klärte untereinander, welche Flasche nach dem Spiel zur Feier des Tages zuerst geköpft werden sollte. Alle Beteiligten freuten sich auf das Duell um Platz 3 gegen die sympathischen Jungs von Automation Leipzig. Aber man war sich insbesondere darüber sicher, dass diese tolle Saison mit einem Erfolgserlebnis gekrönt werden musste.

Umso erfreulicher war es, dass sich die Zuschauerränge trotz der frühen Stunde gut füllten. Der überwiegende Anteil davon hielt es mit Knorke und machte dementsprechend auch anständig Lärm für uns. An dieser Stelle nochmal ein riesen Dank an all unsere Fans für die Unterstützung während der gesamten Saison. Ihr macht unsere Pinguinkolonie erst so richtig kuschelig!!!

Das Spiel an sich ist relativ schnell zusammengefasst: Aufgrund der frühen Stunde und da es leider „nur“ das Spiel um Platz 3 war, begannen beide Teams etwas fahrig. Die Pinguine fingen sich jedoch schneller und setzten sich schon früh relativ deutlich ab. Diese Führung wurde über das gesamte Spiel hinweg gegen nie aufgebende Automaten stetig ausgebaut. Alle Pinguine bekamen dabei ihre Einsatzzeiten und punkteten auch. So wurde das Spiel über die Viertelpausenstationen von 14:25, 28:46 und 44:70 schlussendlich souverän mit 51:86 gewonnen. Aus dem Spielverlauf wollen wir euch nur die folgenden drei besonderen Spielsituationen hervorheben:

  1. Unser ältester Pinguin Stefan (bekannt für seine Ellenbogen und Hüften aus Stahl) kam Mitte des ersten Viertels aufs Parkett und machte mal wieder das, warum all seine Mitspieler froh sind nur im Training gegen ihn spielen zu müssen: Er kämpfte mit Körpereinsatz um jeden Rebound, stellte harte Blöcke und rackerte an allen Ecken des Spielfeldes. Was ist daran jetzt so besonders…? In unverwechselbarer Art und Weise bekam Stefan nach einem Pick&Roll den Ball an der Zonengrenze zugespielt und zieht in der Mitte durch zwei Verteidiger durch. Trotz viel Körperkontakt vollendet er den Korbleger, seinen letzten für Knorke. Unter dem frenetischen Jubel all seiner Mitspieler, seiner beiden Söhne und seiner Frau drehte sich unser Stefan einfach nur um und rannte zur anderen Seite des Spielfeldes. Ohne die Faust zu ballen, Abzuklatschen oder sonst irgendwelcher emotionaler Ausbrüche. Nein, einfach nur zurück um mit knallharter Verteidigung weiter zu machen. Boring! ;) Aber auch irgendwie geil. Wir sagen jedenfalls alle ehrfürchtig: Danke lieber Stefan für all die blauen Flecken im Training, deinen Einsatz, die Ruhe, die du immer ausstrahlst und natürlich für 1.000 verrückte Dehnübungen (Johannes hat immer noch Albträume). Wir wünschen dir alles Gute für die basketballfreie Zeit mit deiner Familie und deinem Haus und wenn du mal wieder deine eigene "Tour de Erzgebirge" fährst. Möge die Sehnsucht im Knorke-Ruhestand nicht zu groß werden!
     
  2. Da war dieser eine Augenblick, als alle in der Sporthalle am Rabet kurz dachten, Kobe Bryant sei scheinbar zu Besuch. Auf dem Parkett sah es jedenfalls im vierten Viertel so aus, als bei herunterlaufender Shotclock für Knorke und starker Mannverteidigung der Automaten ein Mann nach mehreren Crossovern einen wahnsinnigen Dreier über den Arm seines Verteidigers abdrückte und mit dem Buzzer versenkte. Nochmal alle die Augen gewischt und den Mund zugeklappt: Nein, das war doch nicht Kobe sondern unser Cowboy. Jaime du Teufelskerl! Kann man sich seinen letzten Korb für Knorke denn schöner vorstellen?! Wir sagen nein und herzlichen Dank für deinen Einsatz im Knorkedress, dass du uns hoffen lässt, irgendwann mal wieder einen vernünftigen Mann im Weißen Haus zu sehen (Jaime for President) und deinen persönlichen Fanclub, der uns oft unterstützt hat. Die Pinguinfamilie wünscht dir viel Erfolg in deinem Studium und hofft auf ein Wiedersehen, z.B. zum Trainingslager in Texas... ;)
     
  3. Noch 20 Sekunden auf der Spieluhr. Das Spiel ist bereits deutlich zu Gunsten von Knorke entschieden. Automation hat den letzten Angriff. Alle Spieler lassen die letzte Anspannung fallen. Da versucht Automation nochmal mit einem Dreier etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Daneben. Johannes holt den Rebound und spielt zu Hefe. Der dribbelt nach vorn. All seine Mitspieler und Gegner lassen ihn passieren. Und was dann geschieht, steht jetzt schon in Knorkes Geschichtsbüchern: Im letzten Angriff, mit seinem letzten Ballkontakt und mit der Schlusssirene erzielt Hefe seine letzten Punkte für Knorke. Was sagen wir denn... Er macht nicht nur irgendwie zwei Punkte: Er haut das Leder mit einem krachenden Dunking durch den Ring. Schluss, aus und vorbei! Wie geil ist das denn!?! Ach und Knorke wird ganz nebenbei Dritter in der Bezirksligameisterschaft 2019. Auch Hefe sagt ganz Knorke: Danke. Danke für das „gewissenhafte“ Führen der Mannschaftskasse, die Musik in der Kabine, deine Stimme beim Huddle, dass du den Pfeffi pinguintauglich gemacht hast, deinen Einsatz in der Defense und das Tempo in der Offense. Wir wünschen dir viel Erfolg zurück beim Handball (da reicht dir wieder die rechte Hand) bei unseren Freunden vom Roten Stern und im Privaten mit deiner baldigen Frau. Wir freuen uns schon auf die Feier!
     

Drei geile Typen! Wie schön, dass ihr ein Teil von Knorke gewesen seid und auch immer sein werdet. Denn wie hatte unser guter alter Ronny nach dem Sieg so schön von der Tribüne aus angestimmt: „Einmal Knorke – immer Knorke – Hey, hey!“

Was nach dem Spiel folgte, war nur noch pure Freude und Jubel. Trainer, Spieler und Fans lagen sich in den Armen. Man feierte den Sieg und die Freundschaft. Einige Spieler sollen wohl unter der Dusche immer noch eine Sektdusche nach der anderen zelebrieren und so manche Limo aus dem Pokal trinken. Am späten Abend haben wir dieses tolle Finalwochenende und die grandiose Saison in Steffens neuem Lokal gemütlich bei Pizza, Bier und dem Euroleague Finale ausklingen lassen. Bis in die Nacht wurden sich noch Heldengeschichten mit Pinguinen in der Hauptrolle erzählt. Jetzt ist erstmal Trainingspause und die Pinguine verabschieden sich in die Sommerpause. Wir freuen uns jetzt schon auf die neue Saison. Dann hoffentlich wieder mit unseren treuen Sponsoren (wir sehen uns bestimmt mal im Kollektiv oder bei einer Radrunde mit den Jungs von Zweirad Woj), unseren Fans und vielleicht auch mit ein paar neuen und altbekannten Gesichtern auf dem Spielfeld. Bleibt bis dahin immer schön knorke!!!

(Dank an Ansichtssache für die Pics!)

News veröffentlicht am: Mo 10.06.2019